Samstag, 16. Dezember 2017

Zero Waste Christbaumschmuck


Wie lässt sich der Christbaum festlich, aber dennoch nachhaltig schmücken? An Weihnachtsschmuck mangelt es uns eigentlich nicht, da unsere Kinder aus Schule und Kindergarten jedes Jahr das eine oder andere selbstgebastelte Schmuckstück mitbringen, und sich unser Bestand somit stetig vergrößert. Da im Vorjahr allerdings einige Kugel zu Bruch gingen, haben wir neue Christbaumkugeln gebraucht besorgt (ein großes Dankeschön an Maria Widerstand für ihre Unterstützung!). Wer keinen Kostnixladen in der Nähe hat, kann im Kindergarten, in der Schule, dem Verein oder der Gemeinde die Abhaltung eines Weihnachtsschmuck-Flohmarktes vorschlagen. Oder aber in privatem Rahmen eine gemütliche Weihnachtsschmuck-Tauschfeier mit Freunden, bei Keksen und Glühwein, organisieren! 

Der Christbaum soll aber nicht nur schön aussehen, sondern er muss auch mit Süßem behangen sein. Zum Glück gibt es Alternativen zu den üblichen Staniolschokofiguren: Christbaumbehang selber machen! Das ist nicht nur günstiger, sondern sieht auch sehr hübsch aus. Wir haben heuer Lebkuchensterne gebacken und ganz traditionell mit Zuckerglasur verziert. Auch das Windgebäck mit bunten Zuckerstreuseln (die es unverpackt im Reformhaus zu kaufen gibt) ist schnell gebacken, verleiht dem Baum eine nostalgische Note und trifft geschmacklich absolut den Geschmack unserer Kinder! 

Zu guter Letzt haben wir selbst für den Christbaum noch eine müllfreie Lösung gefunden: Neben dem üblichen lebendigen Christbaum, der nach den Feiertagen im Garten eingepflanzt wird, gibt es auch die Möglichkeit, einen Baum zu mieten. Auf Wunsch wird er sogar persönlich zugestellt und im Jänner wieder abgeholt, wobei es bisher leider noch recht wenige Anbieter gibt. Die Kosten sind hierbei zwar etwas höher, dafür ist die CO2-Bilanz um ein Vielfaches besser.

Samstag, 2. Dezember 2017

Erntekalender November - März



Im Supermarkt gibt es das ganze Jahr hindurch eine große Auswahl an importiertem Obst und Gemüse. Doch selbst, wenn Bananen und Mandarinen lose angeboten werden, tragen sie doch einen unsichtbaren Verpackungs- und CO2-Rucksack mit sich. Während es vom Frühsommer bis in den Spätherbst noch relativ einfach ist, auf das heimische Angebot zurückzugreifen, so wird es spätestens ab November schwieriger. 
Wir haben bereits im Vorjahr versucht, allein mit regionalen Produkten durch den Winter zu kommen, und mußten uns eingestehen, dass wir keine Ahnung hatten, welches Obst und Gemüse die heimische Landwirtschaft in diesen Monaten anbieten kann. Aufgrund des heute immer verfügbaren unbegrenzten Angebotes ist uns das Wissen um die verschiedenen Erntezeiten abhanden gekommen. Tatsächlich hat auch die kalte Jahreszeit so manches zu bieten:

November

Äpfel, Birnen
Blattspinat, Endiviensalat, Karotten, Kartoffel, Kohlsprossen, Kürbis, Lauch, Rotkohl, Schwarzwurzeln, Sellerie, Weißkohl, Wirsing

Dezember

Äpfel
Chicoree, Chinakohl, Grünkohl, Karotten, Kartoffel, Kohl, Kohlsprossen, Lauch, Sellerie, Wirsing

Jänner

Äpfel
Chicoree, Chinakohl, Grünkohl, Karotten, Kartoffel, Schwarzwurzeln, Sellerie, Wirsing

Februar

Äpfel
Chicoree, Chinakohl, Grünkohl, Kartoffel, Lauch, Rotkohl, Weißkraut, Wirsing

März

Äpfel
Blattspinat, Kartoffel, Radieschen, Rotkohl, Weißkohl

Die anfängliche Ratlosigkeit der Mama, welche Gerichte sich mit dem Wintergemüse zaubern ließen, hat sich zum Glück gelegt. Unser Speiseplan ist heute facettenreicher, da er sich am heimischen Erntekalender orientiert. Und für die kleinen Gemüseverweigerer gibt es besonders in der kalten Jahreszeit regelmäßige Gemüsecremesuppen, die mit fantastischen Bezeichnungen wie "Hexensuppe" auch ganz bestimmt schmecken.

Samstag, 18. November 2017

Vorbereitung auf müllfreie Weihnachten


Zwar ist noch nicht einmal Advent, doch die Erfahrungen vom Vorjahr haben uns gezeigt, dass eine müllfreie und im wahrsten Sinne des Wortes "unbeschwerte" Weihnachts- und Vorweihnachtszeit nur mit einigen Vorbereitungen gelingen kann. Denn schließlich soll mit Verwandten und Freunden gefeiert werden, die womöglich ein anderes Konsumverhalten gewohnt sind.

Adventkalender

Es genügt nicht, einen wiederbefüllbaren Adventkalender für die Kinder zu besorgen, und ihn mit unverpackten Naschereien zu befüllen. Mama und Papa haben heuer auch daran gedacht, die Großeltern schon im November zu bitten, dieses Jahr für die Kinder doch bitte keine vier Stück konventionelle Schokoadventkalender zu besorgen. Alleine dadurch ersparen wir uns eine Menge Plastikmüll!

Spielzeug für die Kinder

Dank des Aufklebers auf unserem Postkasten bleiben wir vor  Spielzeugkatalogen, die in der Vorweihnachtszeit üblicherweise sehr zahlreich zugeschickt werden, verschont. Mit dem angenehmen Effekt, dass unsere Kinder tatsächlich wunschlos glücklich sind, und garnicht recht wissen, was ihnen das Christkind bringen soll. Im Vorjahr hatte die Mama den Fehler gemacht, einen Spielzeugkatalog mit nach Hause zu nehmen, und schon nach kurzem Durchblättern begannen die Kinder darüber zu jammern und zu streiten, welche Spielsachen sie unbedingt bräuchten. Die Wunschliste wurde immer länger und eigentlich blieb am Schluß ein großes Gefühl der Unzufriedenheit. Dieses Jahr bewahren wir uns unsere innere Mitte! Wir Eltern hoffen, dass auch die Verwandtschaft unseren Wunsch nach kleinen Geschenken, nach Nützlichem (z.B. Winterstiefel) oder Ausflügen (Kasperltheater, Kindermuseum usw.) respektiert.

Wichteln für die Großen

In unserer großen Verwandtschaft haben sich früher auch die Erwachsenen gegenseitig beschenkt. Ein passendes Präsent für jedes Familienmitglied zu finden war oft schwierig und ausgedehnte Shoppingtouren bedeuteten Streß, der keinen Raum für Besinnlichkeit ließ. Ganz zu schweigen von den vielen unnützen Verlegenheitsgeschenken, die dabei regelmäßig anfielen. Seit dem Vorjahr wird gewichtelt, und zwar schon im November: Jeder zieht einen Namen und beschenkt somit nur einen Erwachsenen. Folglich bleibt viel Zeit und Energie für eine sorgsam und liebevoll ausgewählte Überraschung, die im Idealfall keinen Abfall hinterläßt (z.B. Einladung zum Konzert oder Gutschein für einen Workshop).

Die ersten Vorbereitungen haben wir also getroffen. Den nächsten Wochen sehen wir entspannt entgegen, denn bei einer weitestgehend konsumfreien Advent- und Weihnachtszeit hat Hektik keine Chance!

Sonntag, 5. November 2017

Rezept: Karamellaufstrich selber machen


Unsere Kinder empfinden den Zero Waste Alltag, der für sie längst zur Normalität geworden ist, nie als Einschränkung. Voraussetzung ist natürlich, dass auch dem Genuss der gebührende Platz eingeräumt wird. Aus diesem Grund gibt es in unserer Familie, wie auch in vielen anderen, hin und wieder süße Brotaufstriche. Da die im Handel erhältlichen Produkte nicht nur aufgrund ihrer Zutaten (z.B. Palmöl) wenig nachhaltig sind, bevorzugen wir das folgende Rezept:

Zutaten
süße Creme - schnell eingekocht

5 gehäufte EL Zucker
125 g Butter
200 ml Schlagobers
1 TL Vanillezucker
1 Prise Salz

Rezept

  • den Zucker in einem Topf bei mittlerer Hitze leicht karamellisieren lassen
  • Butter zufügen und rühren
  • Schlagobers, Vanillezucker und Salz beigeben und ca. 10-20 min unter ständigem Rühren einkochen lassen
  •  wenn die Mischung zähflüssig ist, in Gläser füllen und über Nacht kühl stellen

Eine Warnung vorweg: Mit Karamell zu arbeiten ist nicht immer einfach. Vielleicht nimmt die Masse keine Karamellfarbe an, bleibt aus unerfindlichen Gründen gelb und wird somit eben ein feiner Vanilleaufstrich. Am besten gleich nochmal von vorne anfangen, beim zweiten Versuch gelingt es erfahrungsgemäß!

Die Creme eignet sich übrigens auch zum Füllen von Keksen oder als exquisites Gastgeschenk.

Samstag, 28. Oktober 2017

Halloween und Allerheiligen


ALLERHEILIGEN, und somit auch der Besuch der Gräber steht bevor. Während der Grabschmuck ohnehin aus Blumen, Ästen, Zapfen oder anderen Naturmaterialien bestehen kann, gilt das für die Grabkerzen leider nicht. Üblicherweise ist das Gehäuse, das die Flamme im Freien vor dem Wind schützt, aus Plastik und kann nach einmaligem Gebrauch nicht wieder verwendet werden. Wir haben daher im Vorjahr noch einfache Windlichter aus Glas benutzt, und die Kerzen darin immer wieder ausgetauscht. Doch die österreichische Firma Jeka bietet auch wiederverwendbare Grabkerzen an: Das Gehäuse besteht aus Glas, der Deckel wie üblich aus Metall. Die Kerzen sind nicht im Gehäuse fixiert und können somit bei Bedarf problemlos durch neue ersetzt werden. Bei den Nachfüllpackungen sind mehrere Stück Kerzen zum Glück nicht in Plastikfolie eingeschweißt, sondern - konsequenterweise! -  in einen dünnen Karton verpackt.  

Beim Thema HALLOWEEN sind die Meinungen oft geteilt. Mama und Papa können diesem Fest, das nach unserer Ansicht vorallem  den Konsum weiter ankurbelt, garnichts abgewinnen. Doch auch an unserem Haus läuten alljährlich Nachbarskinder um "Süßes oder Saures" zu erbetteln. Mama würde gerne einen Zettel mit der Aufschrift "Wir feiern kein Halloween" an die Haustüre kleben, aber unser Teenie findet das urpeinlich. Doch massenweise plastikverpackte Süßigkeiten kaufen, auf die wir selbst aus Überzeugung schon seit längerem verzichten, das wollen wir natürlich auch nicht. Daher werden wir die kleinen und größeren Hexen, Vampire und Monster diesmal mit saftigen Bioäpfeln empfangen! So können wir unseren guten Willen zeigen und trotzdem unseren Prinzipien treu bleiben. Dennoch bleibt zu befürchten, dass unsere Große auch diese Aktion ziemlich uncool finden wird...

Samstag, 21. Oktober 2017

Impressionen: Spielzeug aus Filzresten


Vor kurzem stand Nesthäkchens zweiter Geburtstag an, und zu diesem Anlass musste es auch Geschenke geben.  Mama und Papa beschränken sich üblicherweise auf Notwendiges oder Spielsachen aus zweiter Hand, aber natürlich wollen auch Großeltern, Onkel und Tanten dem jeweiligen Geburtstagskind einen Freude machen, die meist nicht Zero-Waste verträglich ist. Daher war diesmal das Geschenk von Tante Nina ein echtes Highlight: Sie hatte eine komplette Ausrüstung für den Kaufmannsladen aus Filzresten selbst genäht und gebastelt. Nichts Neues gekauft - Filzreste verwertet - und dem Nesthäkchen eine riesen Freude beschert! Hier sind nun ein paar Impressionen davon, was sich mit ein wenig Hingabe, einigen Scherenschnitten und geraden Nähten schaffen lässt:




Früchtetee oder Kräutertee gefällig?






Schmetterlingsnudeln schnell gemacht: Streifen aus gelbem Filz schneiden und in der Mitte mit einem Faden abbinden






Ice Ice Baby...









unwiderstehliche Schoki: vierfach gefaltet und anschließend abgesteppt







unverpackter Käse aus der Region: zwei Lagen Filz, Löcher ausschneiden und einmal rundherum nähen






Süßes ohne Ende: die Zuckerl lassen sich mit Nassfilzen schnell selber machen




Der absolute Favorit unserer Jüngsten sind übrigens die Eislutscher, die sie auch manchmal mit in die Kinderkrippe nimmt, um sie mit ihren kleinen Freunden zu teilen.

Samstag, 7. Oktober 2017

Die Wahrheit über Glaspfand-Verschlüsse

 

Es ist ein gutes Gefühl, verpackungsfrei einzukaufen. Bei den meisten Produkten ist es garnicht notwendig, dass sie fertig abgepackt verkauft werden. Doch bei Milchprodukten gibt es keine Alternative. Zum Glück haben wir mehrere Anbieter in der näheren Umgebung, die Milch, Topfen, Joghurt und Sauerrahm im Pfandglas anbieten. Somit fällt auch hier kein Müll an - hatten wir gedacht! Doch leider sieht die Wahrheit anders aus.
 
Metallverschluss
Auf Nachfrage bestätigten uns die Milchbauern, dass sie die Verschlüsse - egal ob aus Plastik oder Metall - aus hygienischen Gründen nicht wiederverwenden dürfen. Laut Umweltberatung Wien gibt es keine Vorschrift, die eine Wiederverwendung verbieten würde. Offenbar ist es jedoch in der Praxis schwer durchführbar, einen gebrauchten Verschluss so gründlich zu reinigen, dass er die selben hygienischen Anforderungen erfüllt wie ein neuer Verschluss. Doch auch wenn die gebrauchten Verschlüsse im Müll landen, werden ja zumindest die Glasflaschen selbst wiederverwendet. Somit ist das Pfandflaschensystem nach Meinung der Umweltberatung in Summe ein sehr umweltfreundliches Verpackungssystem.

Wenn die Verschlüsse ohnehin entsorgt werden, welchem Material ist dann der Vorzug zu geben - Plastik oder Metall? Es gibt offensichtlich keine genaue Ökobilanz zu dieser Frage. Prinzipiell sind beide Verschlussarten recycelbar, beim Metallverschluss jedoch nur der Metallanteil. Tendenziell - und das mag überraschen - kann der Plastikverschluss positiver bewertet werden, auch wegen des niedrigen Energieaufwands in der Produktion. Zwar hat Plastik, wie allgemein bekannt, viele Nachteile, allerdings befindet sich auch an der Innenseite des Metallverschlusses eine Kunststoffschicht.


Plastikverschluss
Bisher hatten wir die Pfandgläser mit Plastikkappe gemieden, zumal diese nach einmaligem Öffnen meist ganz offensichtlich beschädigt sind. Die Metallverschlüsse wirken doch langlebiger, sodass wir zumindest hoffen konnten, dass sie nochmals verwendet würden. Nun ja, vollständig zero waste ist unsere Milch also nicht, auch wenn wir es gerne geglaubt hätten. Unser (fast) müllfreier Alltag ist somit um einen kleinen Kompromiss reicher.

Samstag, 30. September 2017

Rezept: Hagebuttentee selber machen

 

Die Hagebutte ist ein wertvoller Vitamin C-Lieferant, aus dem sich ein bekömmlicher Tee aufbrühen lässt. Wer jetzt im Frühherbst erntet, kann sich mit geringem Zeitaufwand einen Vorrat für den ganzen Winter anlegen. Der selbstgemachte Hagebuttentee schmeckt milder und naturbelassener als die herkömmliche Alternative aus dem Handel. Von unseren Kindern wird dieser Tee gut angenommen, besonders wenn er mit einem Löffel Honig gesüßt ist.

Vorratshaltung

  • Die Hagebutten unter fließendem Wasser abschwemmen und anschließend abtrocknen.
  • Die beiden Enden, Blüten- und Stielansatz, mit einem scharfen Messer entfernen.
  • Die Früchte in der Küchenmaschine oder einem starken Mixer zerkleinern und auf ein Backblech verteilen.
  • Trocknen: wenn die letzten heißen Tage noch nicht vorüber sind, genügt es, die zerkleinerten Früchte auf einem dunklen Backbleck einige Stunden in die Sonne zu stellen. Durch das heiße Blech und die Sonnenbestrahlung trocknen die Früchte rasch.
    Alternativ kann auch im Backrohr bei 60°C Heißluft getrocknet werden. Hierbei einen Kochlöffel in die Backrohrtüre klemmen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
 
Zubereitung

2 kleine TL Hagebutten in ein  feinlöchriges Tee-Ei, mit kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Die Öffnungen des Tee-Eis müssen deshalb möglichst klein sein, um die Härchen der Hagebutten zurückzuhalten.


Beim Verarbeiten der frischen Hagebutten sollte bedacht werden, dass eben aus diesen Früchten auch Juckpulver hergestellt werden kann. Zum Glück hatten mich die Kinder rechtzeitig darauf hingewiesen, weshalb ich entsprechend sorgsam vorging.
Das Juckpulver haben sich unsere Kinder dann selbst in der Sandkiste gemacht...
 

Samstag, 16. September 2017

Zero Waste Schulbeginn

 

Den Schulstart müllfrei zu bewältigen ist eine Herausforderung. Wie so oft lief es bei uns auch hierbei wieder auf einen Kompromiss hinaus - zwischen dem theoretisch Möglichen und dem (für die Kinder) Zumutbaren. Zudem hatten wir heuer mit unserem zweiten Kind einen Taferlklassler, wodurch sich auch die Frage nach der Schultüte stellte. Da allerdings unsere älteste Tochter schon vor Jahren ohne Schultüte eingeschult worden war, verzichteten wir auch diesmal gerechterweise darauf: Unsere zweite Tochter beging (nicht als einzige!) den ersten Schultag also ebenfalls ohne Schultüte, als Ausgleich luden wir die Kinder zu einem großen Eisbecher ein.
 
Weitestgehend müllfreien und nachhaltigen Schulbedarf  zu besorgen, ist nicht einfach. Dennoch fanden wir im Fachhandel zu unserer Überraschung einige ökologische(re) Produkte. Es scheint, als würde der Markt auf das zunehmend bewusstere Einkaufsverhalten mancher Kunden reagieren.
 
Zusammenfassend haben wir folgende Lösungen für unseren Zero Waste Schulstart gewählt:
 

Papier

Schulhefte aus Recycelpapier.
Statt Einlageblättern, die in eine Plastikfolie eingeschweißt sind, gibt es "Ringbucheinlagen-Blöcke", wobei die gelochten Einlageblätter wie bei einem Notizblock entnommen werden können.
Es gibt mittlerweile auch Ringordner aus recyceltem Karton.
 

Stifte

Stifte generell nicht jährlich neu kaufen, sondern weiterverwenden. Beim Neukauf auf unlackierte Farb- und Bleistifte zurückgreifen. Bei Filzstiften bietet die Firma Ökonorm sogenannte Aqua-Pens an, die mit Wasser immer wieder aufgefüllt werden können, und somit  über eine deutlich längere Lebensdauer verfügen.
 

Wasserfarben

Den Farbkasten über die Jahre weiterverwenden, bei Bedarf einzelne Farben nachkaufen. Statt einer neu gekauften Malschürze verwenden unsere Kinder alte T-Shirts als Kleiderschutz.
 

Flüssigkleber

Die Firma Ökonorm bietet Flüssigkleber aus rein pflanzlichen Inhaltsstoffen in einer 5l-Nachfüllflasche an, er ist allerdings nur online bestellbar. Alternativ dazu gibt es auch vom bekanntesten handelsüblichen Klebstoff-Anbieter eine 5l-Nachfüllflasche.
 

Klebestreifen

Wir fanden einerseits durchsichtige Kleberollen aus 100% recyceltem Plastik in einer Karton/Plastik-Verpackung,  aber auch braune Klebestreifen (Papieranteil 60%), lediglich in eine Kartonschleife verpackt.
 

Taschentücher

Auf der Bedarfsliste unserer Schulanfängerin fanden sich u.a. zwei Päckchen Taschentücher. Nach einigem Zögern fanden wir, dass Stofftaschentücher in unseren Tatütas für Kind und Lehrerin zumutbar sind.
 
Taschentüchertascherl

Küchenrolle

Auch eine Küchenrolle wurde verlangt - etwas völlig Unnötiges, das wir schon seit langem nicht mehr verwenden. Wodurch ließe sie sich ersetzen? Alte Stofftücher? Wir wollten unsere Erstklasslerin nicht in die Verlegenheit bringen, dies ihrer Lehrerin erklären zu müssen. Es kostete einige Überwindung, aber schließlich besorgten wir die geforderte Küchenrolle, die es leider nur als 6-er Packung und in Plastikfolie gibt...
 

Samstag, 9. September 2017

Restlküche: Brot und Obst


Obwohl bei uns sehr viel Brot gegessen wird, und es somit eigentlich nicht trocken wird, bleiben die letzten Scheiben oft übrig. Zum Glück lässt sich auch das Brot vom Vortag problemlos weiterverwenden. In der traditionellen österreichischen Küche etwa finden sich zahlreiche Beispiele.
 
WEISSBROT, Semmeln und Weckerl sind in Würfel geschnitten und gut getrocknet lange haltbar, und können für Semmelknödel oder Aufläufe, wie überbackene Schinkenfleckerl und Scheiterhaufen, verwendet werden. Beim Strudel binden Brotwürfel die Flüssigkeiten von saftiger Obst- oder Topfenfülle, und verhindern somit ein Auslaufen des Saftes.
Das trockene Gebäck kann auch mit einer  Küchenreibe zu Semmelbröseln geraspelt werden, und ebenso vielseitig beim Kochen und Backen Anwendung finden.
 
Altes SCHWARZBROT (Mischbrot) verwenden wir gerne als Suppeneinlage: In Würfel geschnitten und in Butter kurz angebraten, ergibt es eine schmackhafte und knusprige Einlage, die sich besonders für Cremesuppen eignet.
Unsere Kinder lieben trockenes Schwarzbrot aber auch zum Naschen zwischendurch, wobei wir folgenden Trick zu Hilfe nehmen: Das kleinwürfelig geschnittene Brot stellen wir gut sichtbar und leicht erreichbar auf den Küchentisch, und in kürzester Zeit ist das Schüsserl geleert. Offenbar schmecken trockene Brotwürfel deutlich besser als trockene Brotscheiben!
 
Bevor OBST verdirbt, schneiden wir es in Stücke und frieren es (in Schraubgläsern) ein.  Es lässt sich später als Kuchenbelag, Smoothie, Basis für Früchteeis, Knödelfülle und vieles mehr verwenden.
 

Freitag, 1. September 2017

Upcyclen beim Nähcoaching


Die Fähigkeit zu nähen erleichtert ein müllfreies Leben ungemein. Auch ich habe es versucht, doch selbst nach über einem Jahr Zero Waste und zahlreichen mehr oder weniger gelungenen Nähprojekten stehe ich mit meiner Nähmaschine weiterhin auf Kriegsfuß. Andererseits türmten sich bis vor kurzem immer mehr löchlige Kinderhosen, die nach einer Lösung verlangten - wegwerfen kam nicht in Frage! Also wünschte ich mir zum Geburtstag ein Nähcoaching in "Juanitas Nähbox", eine tolle Geschenksidee in mehrerlei Hinsicht:

  • es ist ein müllfreies Geschenk
  • es erweitert die handwerklichen Fähigkeiten
  • es "rettet" alte Kleidung UND:
  • es macht Spaß

Im kleinen kunterbunten Nähatelier, das selbst ein wahres Schmuckstück ist, ging es dank Juanitas Unterstützung gleich an die Arbeit: Aus einem löchligen Babybody wurde mithilfe eines Bündchens ein originelles Kleinkinder-Shirt und die kaputten Leggins haben wir mit folgender Technik aufgepeppt:

  1. bunte Stoffreste auf ein Klebevlies mit Trägerpapier (z.B. Vliesofix) aufbügeln
  2. mithilfe einer Schablone oder einer Keks-Ausstechform das gewünschte Motiv auf die Papierseite aufzeichnen und ausschneiden
  3. das Papier ablösen und das Stoff-Fleckerl auf die Hose aufbügeln
  4. die Schnittkante mit einem Schlingstich/Langettenstich per Hand umnähen, so franst der Stoff nicht aus - fertig!

Diese Methode gibt dem Kleidungsstück ein ganz persönliche Note. Sie eignet sich sowohl zum Verstecken von Löchern, als auch von Altflecken. Und das beste für Nähanfänger: Man benötigt keine Nähmaschine!

Ich bin begeistert, und auch die Kinder freuen sich über die "neuen" Kleidungsstücke.
Muchas gracias por la buena tarde, Juanita!


Sonntag, 20. August 2017

Das papierlose Büro


Als ich vor nicht ganz zwei Jahren, vor der Geburt unserer Jüngsten meinen Karenzurlaub antrat, arbeitete ich noch in einem ganz normalen Büro, mit zahlreichen Druckern, Papierstapeln auf den Schreibtischen und unzähligen Ordnern in den Regalen. Und die regelmäßige Ablage war stets eine lästige Aufgabe, die viel Zeit beanspruchte. Als ich eineinhalb Jahre später zurück kam, hatte sich einiges geändert - plötzlich gab es nur noch einen Drucker im Großraumbüro, die Schreibtische waren fast leer und auch Ordner fanden sich nur noch vereinzelt auf den Regalen. Das Büro war papierlos geworden, der Papierverbrauch auf ein Minimum reduziert.
Die Umstellung auf die neue Arbeitsweise dauerte bei mir persönlich anfangs zwar ein wenig, doch irgendwann hatte ich herausgefunden, wie ich mich auch papierlos gut organisieren kann.
 
Das papierlose Büro ist dank der technischen Möglichkeiten heute keine Utopie mehr. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Tricks, die das Papieraufkommen ganz unbemerkt reduzieren können. Hier ein paar Vorschläge, wie der Umstieg gelingen kann:
 
  • doppelseitiges statt einseitiges Bedrucken
  • leichteres Druckerpapier verwenden
  • Unterlagen nicht ausdrucken, sondern per Mail verschicken oder per CD-ROM, USB-Stick oder ähnlichem transportieren
  • wenn Dokumente an mehrere Personen ergehen: ein Exemplar zirkulieren lassen anstatt mehrmals auszudrucken
  • im Word-Programm die Autokorrektur aktivieren
  • Seitenränder und Schriftart anpassen, um die Textmenge pro Seite zu optimieren
  • nicht benötigte Ausdrucke als Schmierpapier weiterverwenden
  • digitale Archivierung
  • Rechnungen elektronisch verschicken
  • wieder verwendbare Briefkuvert mit abziehbaren Adress-Etiketten wählen
  • E-Mail Signatur: "Bevor Sie diese E-Mail ausdrucken, prüfen Sie, ob dies wirklich nötig ist. Umweltschutz geht uns alle an!"
 
Immer mehr Unternehmen schätzen diese Arbeitsweise, wobei neben der Müllvermeidung vorallem die Kosteneinsparung (Papier; Drucker inkl. Wartungskosten und  Druckerpatronen; Versandkosten uvm.) ein starkes Argumente ist. Was auch immer die Beweggründe sein mögen - der Umwelt tut es gut!
 

Samstag, 12. August 2017

Bericht einer italienischen Zero Waste Familie


Seit kurzem sind wir mit einer italienischen Familie in Kontakt, die ebenfalls Zero Waste lebt. Hier ein spannender Bericht von Linda:

Wir sind eine fünfköpfige Familie – ich, mein Mann und drei Kinder im Alter von 9, 7 und 4 Jahren. Wir leben in Faenza (Ravenna). Vor ungefähr zwei Jahren haben wir das Abenteuer gestartet, unseren Müll nicht nur zu trennen, sondern soweit wie möglich beinahe auf null zu reduzieren. Wir stellen vieles selbst her, vom Brot bis zur Zahnpasta, kaufen bei Bauern ein, verwenden jede Art von Behälter und auch Einkaufstaschen weiter und meiden seit Jahren Supermärkte. Wir haben es mittlerweile geschafft, nicht mehr als 0,5 kg/Person an Restmüll pro Jahr zu produzieren, und das bei einem hiesigen Durchschnitt von 160 kg (für private Haushalte).

Wir sind eine ganz normale Familie, und diese Resultate können von jedem erzielt werden, wie ich auch in meinem Buch “Impatto zero. Vademecum perfamiglie a rifiuti zero”, Verlag Dissensi editori schreibe. In diesem Buch thematisiere ich eine Politik für eine nachhaltige Zukunft, die sich – basierend auf unseren alltäglichen Erfahrungen – in Italien sowie auch im Ausland verwirklichen lässt. Ich betätige mich ehrenamtlich in verschiedenen Umweltschutzvereinen und arbeite mit Schulen zusammen. 

Auch wir schreiben einen Blog und betreiben eine Facebook-Gruppe: http://famiglie-rifiutizero.blogspot.it/


Seit beinahe sechs Jahren leben wir zudem ohne Auto. Anfangs war es eine Notwendigkeit, da unser Auto nach einem Unfall einen Totalschaden hatte und wir uns kein neues leisten konnten. Mit der Zeit wurde die Wahl, keine Auto zu besitzen, immer bewusster und durchdachter. Wir haben ein Netzwerk mit ebenfalls autofreien Familien aufgebaut, und tauschen Tipps und Informationen aus. In Italien gibt es viel zu viele Autos, mehr als eines auf 2 Personen!  Wir hingegen zeigen, dass es mit ein wenig Organisation und Wille zur Anpassung auch ohne geht – glücklich und über die Notwendigkeit hinaus, Druck auf die Institutionen auszuüben, um Mobilität durch öffentliche Verkehrsmittel und Fahrradwege nachhaltiger zu gestalten. Wir dokumentieren das in unserem Blog Famiglie senz’auto und in der gleichnamigen FB-Gruppe. 

Wir werden oft gefragt, ob unser Leben schwierig und anstrengend ist, tatsächlich wollen wir, nachdem wir uns an diese Einfachheit gewöhnt haben, nicht mehr zurück. Aufgezwungene Bedürfnisse verursachen Unruhe und Unzufriedenheit, wir hingegen sind zufrieden mit dem was wir haben. Ein Lebensstil, der sowohl der Umwelt, als auch der Geldbörse und der Lebensqualität zuträglich ist. Ein nachhaltiger Lebensstil erlaubt es, Ressourcen zu sparen, den Konsum einzuschränken und weniger arbeiten zu müssen. Die so gewonnene Freizeit nützen wir, um Notwendiges selbst herzustellen, Fahrrad zu fahren, bedürftigen Kindern zu helfen und natürlich viele mehr Zeit mit unseren eigenen Kindern zu verbringen!

Mittwoch, 2. August 2017

Kompostwürmer - Pflanzendünger selbst gemacht



Eine wesentliche Säule des Zero Waste Lebensstils ist das Kompostieren. Dabei endet der Biomüll nicht in der grünen Tonne, sondern wird ressourcenschonend zu wertvollem Pflanzendünger aufgewertet. Es ist dies somit der Inbegriff von Zero Waste, denn in der Natur gibt es keine Abfälle, alles funktioniert in Kreisläufen.

Wer beim Gärtnern auf Kompost setzt, kann auf Dünger verzichten. Humus enthält wertvolle Nährstoffe und Mikroorganismen, ohne die Gefahr einer Überdüngung der Pflanzen. Besonders effizient gelingt das Kompostieren mit speziellen Kompostwürmern (meist Eisenia fetida oder Eisenia andre), die zur Familie der Regenwürmer gehören. Startpopulationen inklusive einer ausführlichen Anleitung werden sogar über das Internet vertrieben, die Tierchen überstehen den Postversand problemlos.

Zum Kompostieren braucht es nicht unbedingt einen Garten, denn auch am Balkon kann der Biomüll in einer Wurmbox zu Humus verwertet werden. Wenn das System im Gleichgewicht ist, kommt es zu keiner Geruchsentwicklung. Es besteht bei den Würmchen auch keine Fluchtgefahr, denn schließlich haben sie ihr Schlaraffenland gefunden.

Nach einem Jahr Erfahrung haben wir an unseren Kompostwürmern noch immer große Freude. Die anfängliche Sorge um ihr Wohlergehen war unbegründet, sie produzieren nach wie vor wunderbaren Humus, sodass wir heuer gänzlich auf Dünger verzichten konnten. Die Tierchen sind auch nicht ekelig (das bestätigt hier die Mama, die aus Angst vor Nacktschnecken keinen Gemüsegarten anbaut). Besonders sympathisch finden wir das leise Rauschen, dass die vielen kleinen Würmer bei ihrer unermüdlichen Arbeit produzieren.

Samstag, 29. Juli 2017

Rezept: Abflussreiniger


Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie vielseitig einsetzbar die Hausmittel unserer Zero Waste Hexenküche sind. Vor kurzem war ein Abfluss in unserem Haus von einem Tag auf den anderen völlig verstopft. Auf unser Nachfragen meinte die Vierjährige, es sei der rosarote Geist gewesen, der "irgendetwas" in den Abfluss gestopft hätte. Genaueres konnte oder wollte sie uns nicht preisgeben. Jedenfalls mussten wir das Rohr irgendwie freikriegen - eine gute Gelegenheit, es erstmals mit Essig und Waschsoda zu probieren.
Mit folgendem Rezept wurde unser Abfluss tatsächlich wieder frei, sogar ohne lange Einwirkzeit:

  • Wenn der Abfluss so verstopft ist, dass nichts mehr abrinnen kann, empfiehlt sich die Verwendung einer Saugglocke. Ein bis zweimal pumpen, und das Rohr ist soweit frei, dass die Hausmittel an die richtige Stelle rutschen können, wo sie dann ihre Wirkung erzielen sollen.
 
  • Vier EL Waschsoda in den Abfluss leeren. Hierbei sollten keine Klumpen hineingeschüttet werden, denn sonst gelangt das Soda nicht an die verstopfte Stelle, sondern bleibt schon weiter oben stecken. Der gewünschte Erfolg würde sich nicht einstellen.

  • Ca. eine halbe Tasse Essig (oder eine entsprechend verdünnte Menge an Essigessenz) nachschütten. Achtung, es schäumt nun stark auf!

  • Je nach Verschmutzungsgrad ca. 2-5 Minuten wirken lassen, anschließend kochendes Wasser nachspülen, welches nun problemlos und rasch abrinnen sollte.
 
Wir hatten Zweifel, ob ausschließlich Essig und Waschsoda tatsächlich effizient und stark genug sein würden, um ein völlig verstopftes Rohr zu reinigen. Doch wieder einmal wurden wir mit einem Aha-Erlebnis belohnt. Der rosarote Geist lässt sich hier hoffentlich nicht mehr so rasch blicken...

Sonntag, 16. Juli 2017

Rezepte: Speiseeis


Eis gehört auch für unsere Kinder im Sommer einfach dazu - und zwar wenn möglich täglich! Da es aber sowohl zu teuer als auch zu aufwendig wäre, sich täglich ein Tüteneis in der Konditorei zu kaufen, haben wir folgende müllfreie Möglichkeiten gefunden:

Einpacken lassen

Viele Eisgeschäfte oder Konditoreien bieten Styroporboxen an, in denen man die gewünschten Eissorten mit nach Hause nehmen kann. Doch auch in unsere eigenen mitgebrachten Behältnisse wird es uns immer gerne gefüllt. Hierbei kaufen wir, wenn möglich, stets im gleichen Geschäft, denn dort kennt man uns und weiß, wie wir unser Eis mitnehmen möchten.
 

Eismaschine

Mit einer Eismaschine - wenn möglich aus zweiter Hand - kann man schnell und unkompliziert Speiseeis selbst herstellen. Allerdings sollte es nach Fertigstellung möglichst rasch gegessen werden, für die Vorratshaltung ist es wenig geeignet. Denn da es keine Konservierungsmittel enthält, verliert es bei längerer Lagerung im Gefrierfach an Geschmack und vorallem seine cremige Konsistenz.
Unser Lieblingseis aus der Eismaschine ist ein Fruchteis aus nur zwei Zutaten: Fruchtsaft vom Bauern und noch ein wenig Zucker.
 

Mixer

Mit einem starken Mixer (Hochleistungsmixer) wird aus Gefrorenem in wenigen Minuten ein herrliches Creme-Eis. Besonders gut gelingt es mit (kleingeschnittenem und gefrorenem) Obst, dem vor dem Mixen entweder Milch, Schlagobers oder Joghurt, sowie Zucker nach Belieben beigefügt wird.
Unser absoluter Favorit ist folgendes Schokoeis: gefrorene Bananenstücke mit wenig Zucker, 1-2 TL Kakaopulver und wenig Milch fein mahlen - fertig! Leider habe ich es nicht geschafft, von dieser Köstlichkeit ein Foto zu schießen, denn es wird mir von den Kindern jedes Mal regelrecht aus der Hand gerissen...

Freitag, 14. Juli 2017

Waschbare Schwimmwindeln


Der Sommer ist da, und damit die Badesaison! Dabei stellt sich heuer allerdings folgendes Problem: Unser Nesthäkchen ist noch nicht trocken, und in Freibädern werden (verständlicherweise) Badewindeln für Babys und Wickelkinder verlangt. Wir könnten vielleicht ausnahmsweise - wenn es die Regeln der Bäder verlangen - auf Wegwerfbadewindeln zurückgreifen. Doch im Laufe eines Sommers, und bei der Wasserbegeisterung unserer Jüngsten, würde tatsächlich eine Menge Müll anfallen. Eine inakzeptable Lösung!
 
 Zum Glück hat uns die Patentante der Kinder darauf aufmerksam gemacht, dass Popolino wiederverwendbare Schwimmwindeln mit seitlichen Druckknöpfen anbietet. Hinter dem Konzept steht die Annahme, dass jede Windel, egal ob Einweg- oder Mehrweg-,  Urin durchlässt, da eine völlige Abdichtung unmöglich ist. Ziel ist es vielmehr, das "große Geschäft" zurückzuhalten und die Windel in gefülltem Zustand möglichst einfach wechseln zu können. Mit dieser Einschränkung kann somit auf eine voluminöse Saugeinlage verzichtet werden.
Die Popolino Schwimmwindel wird in unterschiedlichsten Dessins in den Größen S (3-9 kg) und L (8-15 kg) angeboten.
 
Sofort hat sich die Mama auf der Second-Hand-Plattform Willhaben kundig gemacht, wo es derzeit ein großes Angebot an gebrauchten Schwimmwindeln gibt. In den nächsten Tagen wird bereits ein niedliches Exemplar mit Apfelmuster bei uns eintreffen, dann steht dem - müllfreien - Badeurlaub nichts mehr im Wege!
 

Sonntag, 9. Juli 2017

Rezept: Haarwäsche mit Roggenmehl

 
Obwohl wir mittlerweile seit vielen Monaten auf konventionelles Haarshampoo in der Plastikflasche verzichten, hatten wir bisher noch keine zufriedenstellende kindgerechte Lösung gefunden. Auch wenn feste Shampooseife die Haare sehr gut reinigt, brennt sie doch, wenn sie beim Waschen in die Augen gelangen. Das erwies sich besonders bei den kleinen Kindern als großer Nachteil. Somit war der Zeitpunkt gekommen, endlich auch die weit verbreitete Roggenhaarwäsche zu testen. Mehl holen wir uns übrigens regelmäßig unverpackt in der Mühle im Nachbarort.
 

Rezept Shampoo

Je nach Haarlänge 1-2 EL Roggenmehl mit wenig warmem Wasser in ein kleines Schraubglas geben und schütteln, bis eine dickflüssige Mischung entsteht.

Rezept Haarspülung

Diese Haarspülung bewirkt eine Glättung der Haaroberfläche, da die Säure die obere Schuppenschicht schließt. Der Effekt: Die Haare fühlen sich wieder wunderbar weich an. Es wird hierfür einfach 1 großzügiger EL Essig (beispielsweise selbstgemachter Apfelessig) mit 500 ml warmem Wasser gemischt.

Anwendung

Die Roggenmehlmischung wie ein Shampoo ins nasse Haar einmassieren, kurz einwirken lassen, und anschließend gründlich (!) ausspülen. Zum Abschluss mit der Essigmischung nachspülen. Spätestens im trockenen Haar wird der Essiggeruch nicht mehr wahrnehmbar sein.

Fazit

Sowohl die Kinder als auch die Mama haben das Roggenshampoo getestet, das Ergebnis ist zufriedenstellend. Als großen Vorteil sehen wir, dass diese Methode auch dann völlig unbedenklich ist, wenn ein wenig der Mischung in Nesthäkchens Mund oder Augen gelangen sollte. Bei Mama fühlen sich die Haare - trotz gründlichen Ausspülens - allerdings ein wenig griffig an (wodurch andererseits das Styling besser hält, und Haarspray unnötig wird). Nachmachen und ausprobieren zahlt sich auf jeden Fall aus - die Zutaten sind leicht erhältlich, Kosten und Aufwand minimal!
 

Samstag, 8. Juli 2017

Die Wahl der richtigen Bambuszahnbürste - 9 Hersteller im Vergleich


Vor kurzem war unsere zweite Großbestellung an Bambuszahnbürsten fällig - stolze 32 Stück, mit denen wir wieder für ein ganzes Jahr unser Auslangen finden werden. Als wir zum ersten Mal plastikfreie Zahnbürsten probierten, waren wir etwas skeptisch, doch das anfängliche Misstrauen legte sich schnell. Selbst der Papa und der Teenie haben nichts gegen die Zero Waste Variante einzuwenden, und das Nesthäkchen kennt sowieso nur diese.
 
Es war uns lange nicht bewusst, dass es durchaus eine relativ große Auswahl an unterschiedlichen Bambuszahnbürsten auf dem Markt gibt. Robin hat sich auf seinem Blog tooth brushed eingehend mit der Thematik auseinander gesetzt und 9 plastikfreie Zahnbürsten verschiedener Hersteller getestet. Nach kurzen Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Marken werden die verwendeten Materialien von Griff und Borsten, die Verpackung, sowie Preis und Verfügbarkeit verglichen. Absolut lesenswert ist auch die Einleitung, die sich ganz allgemein mit dem Thema Bambuszahnbürste beschäftigt, und dabei spannende Details über die Produktion erläutert, sowie Vor-und Nachteile des Bambus gegenüber Plastik darlegt. Zum Beitrag geht es hier.
 

Sonntag, 2. Juli 2017

G'scheit feiern - Mehrweggeschirr für Veranstaltungen


Am Wochenende fand die Aufführung der hiesigen Ballettschule statt, an der auch unsere drei "großen" Mädels wieder mit Begeisterung teilnahmen. Bei über hundert mitwirkenden Kindern, sowie zahlreichen Eltern, Geschwistern und Verwandten im Zuschauerraum handelte es sich tatsächlich um ein großer Event, bei dem natürlich auch ein Buffet mit Kuchen und Getränken nicht fehlen durfte. Gerade bei diesen öffentlichen Veranstaltungen kann es auch unsere Familie, trotz bester Absichten, oft nicht vermeiden, dass wir Müll in Form von Papptellern, Servietten und Plastikbechern verursachen. Umso überraschter waren wir, dass diesmal die Getränke in Mehrwegbechern mit einem Pfandeinsatz von 1 EUR angeboten wurden.
 
Unsere Recherchen ergaben folgendes: Unter dem Slogan "G'scheit feiern" bietet die gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft BAN-ÖKOSERVICE in Kooperation mit dem Land Steiermark einen Geschirrverleih (Porzellangeschirr, Metallbesteck, Trinkgläser, Mehrwegkunststoffbecher). Das Angebot richtet sich sowohl an Privatpersonen, als auch an öffentliche Veranstalter.  Die Vorteile liegen auf der Hand:
 

Müllvermeidung

Durch das Mehrwegsystem können pro Veranstaltung bis zu 90% des Abfallaufkommens vermieden werden.
 

Klimaschutz

Trotz der erforderlichen Reinigung von Mehrweggeschirr belegen zahlreiche Studien, dass diese Variante dennoch deutlich klimaverträglicher ist als Einweggeschirr.
 

Schutz des Veranstaltungsbildes

Wenn üblicherweise zu fortgeschrittener Stunde die Mülleimer überquellen, und benutztes Einweg-Plastikgeschirr das Veranstaltungsbild trübt, garantiert das Pfandsystem der Mehrwegbecher, dass diese gewissenhaft zurückgebracht werden. Auch das übrige Geschirr und Besteck wird eingesammelt und wieder gereinigt, und verunstaltet somit nicht das Gesamtbild.
 
Wir sind sehr begeistert von dieser Möglichkeit und hoffen, dass Einweggeschirr bei Veranstaltungen hier im Ort bald völlig verschwindet, und dass dieses steirische Modell auch anderenorts Schule machen wird!
 

Sonntag, 25. Juni 2017

Rezept: Geschirrspülmittel aus Rosskastanien


Unser selbstgemachtes Geschirrspülmittel ist nicht schlecht, doch bei dem sehr harten Wasser in unserer Gegend bleibt leider stets Kalkseife als lästiger weißer Belag auf dem Geschirr, was speziell auf Gläsern und den Edelstahldosen unübersehbar ist.
 
Da wir vom Kindergarten mit einer großen Menge an (mittlerweile getrockneten) Rosskastanien beschenkt wurden, die wir nach und nach schroten und in großen Gläsern aufbewahren, wollten wir eine neue Version von Geschirrspülmittel testen. Rosskastanien enthalten von Natur aus Tenside, weshalb sie sich auch zum Wäschewaschen bestens eignen. Wieso dann nicht auch fürs Geschirr verwenden? Wir haben den Versuch gewagt, und können folgendes berichten:
 

Herstellung

Die Herstellung dieses "Geschirrspülmittels" geht schnell und erfordert wenig Aufwand: Zwei großzügig gehäufte EL geschrotete Rosskastanien in ca. 400 ml heißem Wasser verrühren und mindestens zwei Stunden ziehen lassen. Anschließend den Kastanienschrot abseihen und auf den Kompost (für Kompostwürmer ist dies eine Delikatesse). Die Lauge in einen Seifenspender füllen. Bei kühler Lagerung - etwa im Kühlschrank - hält sie sich problemlos eine Woche, meistens jedoch sogar deutlich länger. Vor Gebrauch sollte die Mischung nochmals geschüttelt werden.
 

Anwendung

Eine kleine Menge der Lauge mit Hilfe des Seifenspender direkt auf das schmutzige Geschirr gießen, mit einem Schwämmchen oder einer Bürste verteilen und mit heißem Wasser abspülen.
 

Fazit

Obwohl die Skepsis anfangs groß war, da dieses Spülmittel trotz größerer Beigaben von Kastanienschrot ungewöhnlich wenig schäumt, kann sich das Ergebnis sehen lassen: Leicht bis mittel verschmutztes Geschirr lässt sich sehr gut reinigen. Bei besonders fettigem Geschirr braucht es eine größere Menge der Lauge und mehr Einsatz beim Sauberwischen. Ganz besonders freut uns, dass Kalkseife bei dieser Methode kein Thema mehr ist.
 

Samstag, 24. Juni 2017

Zero Waste und trotzdem Plastik: Teil II


Spielzeug aus Holz oder Plastik? In unserem Haus haben sich in den letzten 11 Jahren Unmengen an Spielsachen aus beiden Materialien angehäuft. Als hier vor einigen Monaten drastisch ausgemistet wurde, behielten wir vor allem jene Dinge, mit denen tatsächlich gespielt wird. Wir sehen wenig Sinn darin, das bereits vorhandene Plastikspielzeug durch (neues?) Holzspielzeug zu ersetzen, denn wirklich ressourcenschonend wäre auch das nicht. Besser ist es wohl, ersteres möglichst lange zu nutzen und anschließend weiterzugeben.
 
quietschbunt oder gesund?
Es gibt natürlich auch die Überlegung, dem Holzspielzeug aus Gesundheitsgründen den Vorzug zu geben, schließlich erkunden besonders die ganz Kleinen alles dadurch, dass sie es sich in den Mund stecken. Und wer möchte schon, dass hierbei schädliche Weichmacher in den Körper seines Kindes gelangen. Nun ja, so einfach gestaltet sich die Lösung leider nicht. Einerseits ist oft auch Holzspielzeug mit bedenklichen Lacken überzogen, andererseits kommen die Kinder besonders in den ersten Lebensjahren immer wieder mit verschiedenen ungesunden Stoffen in Berührung, ohne dass wir sie davor bewahren könnten. Schließlich stecken sie sich beim Spielen im Freien nicht nur wertvolle Bioerde in den Mund, sondern kosten in einem unbeobachteten Moment schon mal den Rollsplitt neben der Straße oder schlecken den schwarzgefärbten Schnee vom Auto. Um Kinder großzuziehen braucht es eine ordentliche Portion Optimismus und das Vertrauen darauf, dass sie bei all den guten und nicht so guten Erfahrungen dennoch gesund bleiben. Insofern sehen wir diese Frage entspannt und hoffen das Beste. Vorsicht ist auf jeden Fall geboten, wenn das Spielzeug abfärbt oder chemisch riecht - allein der Hausverstand sagt hier, dass diese Dinge bedenklich sein könnten!
 
Generell hegen wir die Hoffnung, dass zu künftigen Kindergeburtstagen, Ostern oder Weihnachten möglichst wenig Spielzeug - gleichgültig aus welchem Material - geschenkt wird. Wenn es sich aber nicht vermeiden lässt, und das Objekt der Begierde noch dazu aus Plastik sein muss, so soll es zumindest gebraucht gekauft werden.