Samstag, 29. Juli 2017

Rezept: Abflussreiniger


Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie vielseitig einsetzbar die Hausmittel unserer Zero Waste Hexenküche sind. Vor kurzem war ein Abfluss in unserem Haus von einem Tag auf den anderen völlig verstopft. Auf unser Nachfragen meinte die Vierjährige, es sei der rosarote Geist gewesen, der "irgendetwas" in den Abfluss gestopft hätte. Genaueres konnte oder wollte sie uns nicht preisgeben. Jedenfalls mussten wir das Rohr irgendwie freikriegen - eine gute Gelegenheit, es erstmals mit Essig und Waschsoda zu probieren.
Mit folgendem Rezept wurde unser Abfluss tatsächlich wieder frei, sogar ohne lange Einwirkzeit:

  • Wenn der Abfluss so verstopft ist, dass nichts mehr abrinnen kann, empfiehlt sich die Verwendung einer Saugglocke. Ein bis zweimal pumpen, und das Rohr ist soweit frei, dass die Hausmittel an die richtige Stelle rutschen können, wo sie dann ihre Wirkung erzielen sollen.
 
  • Vier EL Waschsoda in den Abfluss leeren. Hierbei sollten keine Klumpen hineingeschüttet werden, denn sonst gelangt das Soda nicht an die verstopfte Stelle, sondern bleibt schon weiter oben stecken. Der gewünschte Erfolg würde sich nicht einstellen.

  • Ca. eine halbe Tasse Essig (oder eine entsprechend verdünnte Menge an Essigessenz) nachschütten. Achtung, es schäumt nun stark auf!

  • Je nach Verschmutzungsgrad ca. 2-5 Minuten wirken lassen, anschließend kochendes Wasser nachspülen, welches nun problemlos und rasch abrinnen sollte.
 
Wir hatten Zweifel, ob ausschließlich Essig und Waschsoda tatsächlich effizient und stark genug sein würden, um ein völlig verstopftes Rohr zu reinigen. Doch wieder einmal wurden wir mit einem Aha-Erlebnis belohnt. Der rosarote Geist lässt sich hier hoffentlich nicht mehr so rasch blicken...

Sonntag, 16. Juli 2017

Rezepte: Speiseeis


Eis gehört auch für unsere Kinder im Sommer einfach dazu - und zwar wenn möglich täglich! Da es aber sowohl zu teuer als auch zu aufwendig wäre, sich täglich ein Tüteneis in der Konditorei zu kaufen, haben wir folgende müllfreie Möglichkeiten gefunden:

Einpacken lassen

Viele Eisgeschäfte oder Konditoreien bieten Styroporboxen an, in denen man die gewünschten Eissorten mit nach Hause nehmen kann. Doch auch in unsere eigenen mitgebrachten Behältnisse wird es uns immer gerne gefüllt. Hierbei kaufen wir, wenn möglich, stets im gleichen Geschäft, denn dort kennt man uns und weiß, wie wir unser Eis mitnehmen möchten.
 

Eismaschine

Mit einer Eismaschine - wenn möglich aus zweiter Hand - kann man schnell und unkompliziert Speiseeis selbst herstellen. Allerdings sollte es nach Fertigstellung möglichst rasch gegessen werden, für die Vorratshaltung ist es wenig geeignet. Denn da es keine Konservierungsmittel enthält, verliert es bei längerer Lagerung im Gefrierfach an Geschmack und vorallem seine cremige Konsistenz.
Unser Lieblingseis aus der Eismaschine ist ein Fruchteis aus nur zwei Zutaten: Fruchtsaft vom Bauern und noch ein wenig Zucker.
 

Mixer

Mit einem starken Mixer (Hochleistungsmixer) wird aus Gefrorenem in wenigen Minuten ein herrliches Creme-Eis. Besonders gut gelingt es mit (kleingeschnittenem und gefrorenem) Obst, dem vor dem Mixen entweder Milch, Schlagobers oder Joghurt, sowie Zucker nach Belieben beigefügt wird.
Unser absoluter Favorit ist folgendes Schokoeis: gefrorene Bananenstücke mit wenig Zucker, 1-2 TL Kakaopulver und wenig Milch fein mahlen - fertig! Leider habe ich es nicht geschafft, von dieser Köstlichkeit ein Foto zu schießen, denn es wird mir von den Kindern jedes Mal regelrecht aus der Hand gerissen...

Freitag, 14. Juli 2017

Waschbare Schwimmwindeln


Der Sommer ist da, und damit die Badesaison! Dabei stellt sich heuer allerdings folgendes Problem: Unser Nesthäkchen ist noch nicht trocken, und in Freibädern werden (verständlicherweise) Badewindeln für Babys und Wickelkinder verlangt. Wir könnten vielleicht ausnahmsweise - wenn es die Regeln der Bäder verlangen - auf Wegwerfbadewindeln zurückgreifen. Doch im Laufe eines Sommers, und bei der Wasserbegeisterung unserer Jüngsten, würde tatsächlich eine Menge Müll anfallen. Eine inakzeptable Lösung!
 
 Zum Glück hat uns die Patentante der Kinder darauf aufmerksam gemacht, dass Popolino wiederverwendbare Schwimmwindeln mit seitlichen Druckknöpfen anbietet. Hinter dem Konzept steht die Annahme, dass jede Windel, egal ob Einweg- oder Mehrweg-,  Urin durchlässt, da eine völlige Abdichtung unmöglich ist. Ziel ist es vielmehr, das "große Geschäft" zurückzuhalten und die Windel in gefülltem Zustand möglichst einfach wechseln zu können. Mit dieser Einschränkung kann somit auf eine voluminöse Saugeinlage verzichtet werden.
Die Popolino Schwimmwindel wird in unterschiedlichsten Dessins in den Größen S (3-9 kg) und L (8-15 kg) angeboten.
 
Sofort hat sich die Mama auf der Second-Hand-Plattform Willhaben kundig gemacht, wo es derzeit ein großes Angebot an gebrauchten Schwimmwindeln gibt. In den nächsten Tagen wird bereits ein niedliches Exemplar mit Apfelmuster bei uns eintreffen, dann steht dem - müllfreien - Badeurlaub nichts mehr im Wege!
 

Sonntag, 9. Juli 2017

Rezept: Haarwäsche mit Roggenmehl

 
Obwohl wir mittlerweile seit vielen Monaten auf konventionelles Haarshampoo in der Plastikflasche verzichten, hatten wir bisher noch keine zufriedenstellende kindgerechte Lösung gefunden. Auch wenn feste Shampooseife die Haare sehr gut reinigt, brennt sie doch, wenn sie beim Waschen in die Augen gelangen. Das erwies sich besonders bei den kleinen Kindern als großer Nachteil. Somit war der Zeitpunkt gekommen, endlich auch die weit verbreitete Roggenhaarwäsche zu testen. Mehl holen wir uns übrigens regelmäßig unverpackt in der Mühle im Nachbarort.
 

Rezept Shampoo

Je nach Haarlänge 1-2 EL Roggenmehl mit wenig warmem Wasser in ein kleines Schraubglas geben und schütteln, bis eine dickflüssige Mischung entsteht.

Rezept Haarspülung

Diese Haarspülung bewirkt eine Glättung der Haaroberfläche, da die Säure die obere Schuppenschicht schließt. Der Effekt: Die Haare fühlen sich wieder wunderbar weich an. Es wird hierfür einfach 1 großzügiger EL Essig (beispielsweise selbstgemachter Apfelessig) mit 500 ml warmem Wasser gemischt.

Anwendung

Die Roggenmehlmischung wie ein Shampoo ins nasse Haar einmassieren, kurz einwirken lassen, und anschließend gründlich (!) ausspülen. Zum Abschluss mit der Essigmischung nachspülen. Spätestens im trockenen Haar wird der Essiggeruch nicht mehr wahrnehmbar sein.

Fazit

Sowohl die Kinder als auch die Mama haben das Roggenshampoo getestet, das Ergebnis ist zufriedenstellend. Als großen Vorteil sehen wir, dass diese Methode auch dann völlig unbedenklich ist, wenn ein wenig der Mischung in Nesthäkchens Mund oder Augen gelangen sollte. Bei Mama fühlen sich die Haare - trotz gründlichen Ausspülens - allerdings ein wenig griffig an (wodurch andererseits das Styling besser hält, und Haarspray unnötig wird). Nachmachen und ausprobieren zahlt sich auf jeden Fall aus - die Zutaten sind leicht erhältlich, Kosten und Aufwand minimal!
 

Samstag, 8. Juli 2017

Die Wahl der richtigen Bambuszahnbürste - 9 Hersteller im Vergleich


Vor kurzem war unsere zweite Großbestellung an Bambuszahnbürsten fällig - stolze 32 Stück, mit denen wir wieder für ein ganzes Jahr unser Auslangen finden werden. Als wir zum ersten Mal plastikfreie Zahnbürsten probierten, waren wir etwas skeptisch, doch das anfängliche Misstrauen legte sich schnell. Selbst der Papa und der Teenie haben nichts gegen die Zero Waste Variante einzuwenden, und das Nesthäkchen kennt sowieso nur diese.
 
Es war uns lange nicht bewusst, dass es durchaus eine relativ große Auswahl an unterschiedlichen Bambuszahnbürsten auf dem Markt gibt. Robin hat sich auf seinem Blog tooth brushed eingehend mit der Thematik auseinander gesetzt und 9 plastikfreie Zahnbürsten verschiedener Hersteller getestet. Nach kurzen Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Marken werden die verwendeten Materialien von Griff und Borsten, die Verpackung, sowie Preis und Verfügbarkeit verglichen. Absolut lesenswert ist auch die Einleitung, die sich ganz allgemein mit dem Thema Bambuszahnbürste beschäftigt, und dabei spannende Details über die Produktion erläutert, sowie Vor-und Nachteile des Bambus gegenüber Plastik darlegt. Zum Beitrag geht es hier.
 

Sonntag, 2. Juli 2017

G'scheit feiern - Mehrweggeschirr für Veranstaltungen


Am Wochenende fand die Aufführung der hiesigen Ballettschule statt, an der auch unsere drei "großen" Mädels wieder mit Begeisterung teilnahmen. Bei über hundert mitwirkenden Kindern, sowie zahlreichen Eltern, Geschwistern und Verwandten im Zuschauerraum handelte es sich tatsächlich um ein großer Event, bei dem natürlich auch ein Buffet mit Kuchen und Getränken nicht fehlen durfte. Gerade bei diesen öffentlichen Veranstaltungen kann es auch unsere Familie, trotz bester Absichten, oft nicht vermeiden, dass wir Müll in Form von Papptellern, Servietten und Plastikbechern verursachen. Umso überraschter waren wir, dass diesmal die Getränke in Mehrwegbechern mit einem Pfandeinsatz von 1 EUR angeboten wurden.
 
Unsere Recherchen ergaben folgendes: Unter dem Slogan "G'scheit feiern" bietet die gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft BAN-ÖKOSERVICE in Kooperation mit dem Land Steiermark einen Geschirrverleih (Porzellangeschirr, Metallbesteck, Trinkgläser, Mehrwegkunststoffbecher). Das Angebot richtet sich sowohl an Privatpersonen, als auch an öffentliche Veranstalter.  Die Vorteile liegen auf der Hand:
 

Müllvermeidung

Durch das Mehrwegsystem können pro Veranstaltung bis zu 90% des Abfallaufkommens vermieden werden.
 

Klimaschutz

Trotz der erforderlichen Reinigung von Mehrweggeschirr belegen zahlreiche Studien, dass diese Variante dennoch deutlich klimaverträglicher ist als Einweggeschirr.
 

Schutz des Veranstaltungsbildes

Wenn üblicherweise zu fortgeschrittener Stunde die Mülleimer überquellen, und benutztes Einweg-Plastikgeschirr das Veranstaltungsbild trübt, garantiert das Pfandsystem der Mehrwegbecher, dass diese gewissenhaft zurückgebracht werden. Auch das übrige Geschirr und Besteck wird eingesammelt und wieder gereinigt, und verunstaltet somit nicht das Gesamtbild.
 
Wir sind sehr begeistert von dieser Möglichkeit und hoffen, dass Einweggeschirr bei Veranstaltungen hier im Ort bald völlig verschwindet, und dass dieses steirische Modell auch anderenorts Schule machen wird!