Samstag, 3. Februar 2018

Textilien-Friedhof: Und immer noch brauchbar


Kleidungsstücke zu reparieren, Refashion und Upcyceln, ist perfekt um die Lebensdauer von Textilien zu verlängern. Mit ein paar Tricks werden die Lieblingsteile nochmals aufgewertet oder mit einem angenähten Bündchen größer gezaubert. Doch wenn in einer Großfamilie Kinderkleidung nachgetragen wird, zeigt sich bald, dass sie irgendwann einfach abgetragen ist. Und auch das beste Gewebe am Ende ist, wenn sich neben dem gerade gestopften Loch sofort wieder fünf neue auftun. Doch sogar an diesem Punkt sind die alten Textilien noch zu schade zum Wegwerfen:

Ersatzteillager

 

Es spart bares Geld, den alten Kleidungsstücken die Knöpfe, Reißverschlüsse, Schnallen usw. zu entfernen um sie weiterzuverwenden. Auch hübsche Motive auf dem alten Stoff schneide ich aus und nutze sie als Applikationen weiter. 

Jersey-Garn

 

Jersey-Garn gibt es zwar im Handel zu kaufen, doch mit ein wenig Geschick ist es ganz schnell selbst "gezogen": Einem alten T-Shirt wird das untere Bündchen horizontal abgeschnitten. Dann wird mit einem weiteren horizontalen Schnitt im Brustbereich der obere Teil inklusiver der Ärmel entfernt. Der übriggebliebene Schlauch wird in ca. 2 cm dicke Streifen geschnitten, wobei diese im oberen Teil nicht durchgetrennt werden. In diesem Verbindungsteil wird nun mit je einem schrägen Schnitt jeweils von der ersten Bahn zur zweiten geschnitten, sodass mit dem letzten Schnitt eine einzige lange Bahn entsteht. Stück für Stück wird das Band nun leicht auseinandergezogen, sodass sich die Enden einrollen und eine hübsche Schnur ergeben. Zu schnell erklärt? Eine detaillierte Anleitung findet sich hier.
Wir verwenden das Jersey-Garn als Geschenksband oder im Garten, zum Befestigen von Pflanzen. Es ist aber auch möglich, damit zu häkeln oder zu weben.

Haargummi

 

Das Eindrehen der Enden funktioniert nicht nur bei der Herstellung des Jersey-Garns, sondern ist auch die Grundidee für folgenden Haargummi:



Von einer alten Kinderstrumpfhose wird beim Hosenbein ein ca.  7 cm langer Schlauch abgeschnitten. Der untere Rand wird möglichst eng nach oben eingerollt.



Anschließend  wird der obere Rand nach unten eingerollt.


Das Haarband wenden, sodass die offene Seite innen, und somit nicht sichtbar ist.




Fertig ist das Haarband! Auch wenn es weiter aussieht als ein gekauftes, ist es sehr elastisch und hält die Haare fest zusammen.

Übungsstücke

 

Handwärmer, ganz ohne nähen
Für unsere Kinder ist es immer ein großer Spaß, wenn sie sich selbst als Stoffkünstlerinnen versuchen dürfen. Die Reste der Strumpfhose, die beim Herstellen der Haargummis übrigblieben, wurden mit wenigen Schnitten zu schicken Handwärmern. Anschließend haben meine beiden Helferinnen mit wilden Stichen die verschiedenen Teile der Strumpfhose zusammengenäht, und waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden.